Die Mountain Men Kid Carson

Aber jetzt verwandelte sich Kid Carson von einem friedfertigen Mountain Man, der die Indianer respektiert hatte, zu einem brutalen Indianerkämpfer. Ohne zu zögern und ohne Kritik führte er den Befehl von General James Henry Carleton aus. Er sollte gegen die Indianer des Südwestens, insbesondere die Apachen und die Navahos, vorgehen. Alle Männer sollten getötet und Frauen und Kinder gefangen genommen werden. Nachdem Carson 1862 am Rio Bonito sein Hauptquartier Fort Stanton errichtet hatte, begann er seinen Feldzug gegen die Apachen. Dabei trieb er die Mescaleros-Apachen so weit in die Enge, dass sie schließlich kapitulierten und sich in das Bosque Redondo Reservat bei Fort Summer deportieren ließen, einem lebensfeindlichen Gebiet, in dem sie keine Chance hatten zu überleben.


Im Februar 1863 ritt Carson mit seiner Kompanie zum zweitenmal aus, um diesmal die Navahos zu unterwerfen. Dabei ließ er sämtliche Plantagen, Maisfelder und Lebensmittel zerstören, und alle Pferde und Schafe rauben. Auf diese Weise wollte er die Indianer aushungern, was ihm auch gelang. Die Häuptlinge Barboncito und Delgadito waren die ersten, die sich ergaben. Diejenigen, die sich Anfang 1864 noch im Canon de Chelly versteckten, wurden von Carsons Kanonen bezwungen.


Schließlich wurde das Volk der Navaho ebenfalls in das Reservat am Pecos-Fluss deportiert. Auf den Weg dorthin starben viele alte Menschen und Kinder. Die Bedingungen in diesem Reservat waren für die Überlebenden so unerträglich, das ein Viertel der Menschen innerhalb weniger Jahre an Unterernährung, Pest und Cholera starb. Erst als man einsah, dass auf dem trockenen und unfruchtbaren Boden dieses Ortes der beste Ackerbauer nichts ernten konnte, lenkte die US-Regierung ein und gestattete 1868 achttausend Navahos die Rückkehr in ihr eigenes Land. Das Ende der Navaho und ihr langer Leidensweg ist bis heute mit dem Namen Kid Carson verbunden.


Um gegen die ständigen Beutezüge und Überfälle der Kiowa und Comanchen anzugehen, überfiel Kit Carson am 25. November 1864 mit seinen über dreihundert Soldaten ein Lager der Kiowa-Apachen in der Nähe von Adobe Walls. Diese konnten jedoch die US-Truppen mit Hilfe der eilig herbei kommenden Comanchen und Kiowa zurückdrängen. Die Männer von Kit Carson suchten daraufhin in Adobe Walls Schutz, wurden aber von den Indianern weiter in die Berge zurückgedrängt. Hier konnten sie sich dank zweier mitgeführter Zwölfpfünder-Berghaubitzen erfolgreich zur Wehr setzten und dem sicheren Tot entgehen. Das war Kid Carsons letzte und auch wohl größte Schlacht.


Im Mai 1865 richtete Kid Carson ein Armeecamp am Cimarron Desert Trail ein, das zum Schutz der Handelstrecks nach Santa Fé gegenüber den Indianern dienen sollte. Hier stand er nicht mehr unter dem Einfluss von General Carleton, und so wurde aus dem Indianerkämpfer wieder ein etwas menschlicherer Typ. Jetzt gelang es ihm auch, einige einflussreiche Häuptlinge zu Friedensverträge zu überreden. Nachdem er am 11. August 1866 zum Kommandanten von Fort Garland ernannt wurde, nahm er nach ca. einem Jahr seinen Abschied von der Armee. Am 13. April 1868 schenkte ihm seine Frau Josefa eine Tochter, starb aber 10 Tage später an Kindbettfieber. Kid Carson war selber schwer Krank. Er wusste, dass seine Zeit gekommen war. Am 23. Mai 1868 - ca. einem Monat nach dem Tod seiner Frau - starb Kid Carson im Alter von 58 Jahren friedlich in seinem Haus in Taos.



Home Kid Carson

Seite 1

Seite 2

Impressum /

Datenschutz

Lewis und Clark Seite 4 Aufbruch in den Westen