Comanchen

Die Comanchen lebten ursprünglich im 16. Jahrhundert in den östlichen Rocky Mountains im heutigen Wyoming und gehörten zur Sprachfamilie der uto-aztekischen Shoschonen. Sie waren zu dieser Zeit noch ein primitives Volk und bestritten ihren Lebensunterhalt als Jäger und Sammler. Bei der Jagd beschränkte sich die Beute auf Kleintiere wie Kaninchen oder sonstige Nager. Die Menschen dieses Volkes waren recht klein. Ihre Durchschnittsgröße lag bei 1,50 bis 1,60 Meter. Sie nannten sich selber "Nemene", das "Volk". Später erhielten sie von anderen Stämmen unterschiedliche Namen, so hießen sie bei den Sioux "Pah-doo-kah", oder bei den Cheyenne "Shishin-ohto-kit-ahn-ay-oh", was soviel wie "Schlangenvolk" bedeutet. Das Wort "Comanche" prägten aber erst die Spanier. Die Bezeichnung kommt von dem Wort "Kohmahts", ein Begriff aus dem Stamm der Ute, was soviel bedeutet wie "Jene, die uns dauernd bekämpfen". Als die Mustangs der Spanier von den Comanchen entdeckt wurden, entwickelte sich aus dem steinzeitlichen Volk ein Reitervolk mit großer Macht. Bei allen Zeitgenossen galten sie schon bald als "die besten Reiter der Erde". Es war unglaublich, was sie auf dem Rücken der Pferde alles vollbringen konnten. Sie waren in der Lage, im vollen Galopp aus allen Positionen heraus blitzschnell zu schießen. Jetzt waren es auch keine Kleintiere mehr, die sie von der Jagd mitbrachten, sondern Büffel, die zu ihrer Nahrungsgrundlage wurden, und die auch Rohstoffe für die Gegenstände des täglichen Lebens lieferten.


Die Comanchen waren ein sehr kriegerisches Volk. Nachdem sie immer tiefer in den Süden vorgedrungen waren, führten sie gegen alle Krieg, die versuchten ihr Land in Besitz zu nehmen. Als die Spanier ihre Herrschaft auch auf die Gebiete von Texas, Arizona, Utah, New Mexiko und Colorado ausdehnen wollten, stellten sich die Comanchen ihnen entgegen. Sie überfielen militärische Kommandos, schnitten Siedlungen vom Nachschub ab und töteten alles, was ihnen über dem Weg lief. Später wurden auch Minen, Missionen und Städte der Spanier überfallen, so dass diese sich schließlich aus den Präriegebieten wieder zurückziehen mussten. Nachdem Mexiko selbständig wurde, drangen sie sogar tief ins Landesinnere ein und verbreiteten dort Angst und Schrecken. Den Franzosen standen sie ebenfalls im Wege, als diese aus südwestlicher Richtung vordrangen. Die Comanchen standen aber nicht nur mit dem weißen Mann auf Kriegsfuß. Sie vertrieben u. a. auch die Ute, Pawnee und die Apachen aus ihrem Gebiet, sobald diese mit ihnen in Berührung kamen.


Als Texas im Jahre 1848 an die USA überging, sollte sich die Vorherrschaft der Comanchen in der südlichen Prärie bald ändern. Nun stand ihnen ein mächtigerer Feind als die Spanier oder die Mexikaner gegenüber. Es war die US-Armee der vereinigten Staaten. Unzählige Büffeljäger, Cowboys und Rindertrecks drangen immer tiefer in das Land der Comanchen vor. Es wurden Eisenbahnlinien errichtet und Forts gebaut, die die neuen Siedlungen und Bahnarbeiter beschützten sollten. Noch widersetzten sich die Comanchen dem Eindringen des weißen Mannes, aber auch die verbündeten Cheyenne und Kiowa, .


Aber schon am 25. August 1868 wurde ein Friedensvertrag zwischen der US-Regierung und den Comanchen geschlossen, der das Gebiet ihrer Jagdgründe um ein vielfaches einschränkte. Aber nicht alle Comanchen-Stämme hatten den Vertrag unterzeichnet. Fünf von Ihnen setzten den Widerstand gegen den weißen Mann fort. Sie überfielen weiterhin Siedlertrecks und Büffeljäger. Am 27. Juni 1874 überfielen die Comanchen unter der Führung von Quanah Parker zusammen mit ihren Verbündeten, den Kiowa, den Arapaho und den südlichen Cheyenne, das zentrale Ausrüstungsdepot der Büffeljäger "Adobe Walls". Sie wollten mit diesem Schlag dem Büffelschlachten ein Ende bereiten. Obwohl das Lager mit nur 29 Personen besetzt war, konnten diese den Angriff dank moderner Sharps-Präzisionsbüchsen abwehren. 190 Indianer wurden dabei verwundet und 80 getötet, während von den Büffeljäger "nur" drei ihr Leben ließen. Nach dieser Niederlage strömten die Generäle der einzelnen US-Truppen in alle Himmelsrichtungen aus, um die letzten Indianer zu stellen und zu vernichten. Dieser militärischen Aktion waren die Indianer nicht mehr gewachsen. Quanah Parker war der Häuptling, der dem Druck der US-Armee am längsten widerstehen konnte.


Aber auch seinem Volk ereilte am 27. September 1874 das Schicksal, als das Lager im Palo Duro Canon von Colonel Mackenzie entdeckt und angegriffen wurde und dabei sämtliche Zelte, Vorräte und Pferde vernichtet wurden. Zwar konnten die Indianer nach der Schlacht zum größten Teil entkommen, als aber Quanah Parker keine Chance mehr sah den Krieg zu gewinnen, kapitulierte er am 2. Juni 1875 und zog mit seinem Volk in das Reservat bei Fort Sill nach Oklahoma.




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