Apachen

Seit dem 13. Jahrhundert verließen viele Indianerstämme den hohen Norden Alaskas und wanderten durch Kanada und über die Prärien Nordamerikas nach Süden, in die damaligen Gebiete der amerikanisch-mexikanischen Grenze. Hier teilten sie sich in verschiedene Gruppen auf. In die westlichen Gruppen, zu denen die Cibecue, Tonto, Mimbreno und die Coyotero gehörten und in die östlichen Gruppen wie die Jicarilla, Lipan, Kiowa-Apachen, Chiricahua und Mescalero. Diese Stämme gehörten der Sprachfamilie der Athapasken an, die auch heute noch in Alaska zu finden sind. Der Süden war aber nicht das eigentliche Ziel der Athapasken. Sie wurden vielmehr von den Stämmen, die sie beraubt und deren Land sie bei ihrer Durchwanderung verwüstet hatten, in dieses Gebiet gedrängt. Sie lebten Anfangs aber auch hier nicht von der Jagd, dem Fischfang oder dem Ackerbau, sondern ausschließlich von Überfällen auf die Pueblo-Indianer, von denen sie schließlich den Ackerbau erlernten. Da die Athapasken aber bei der Landwirtschaft von den Jahreszeiten abhängig waren, konnten sie bis zur Ernte nicht weiter ziehen. So gewöhnten sie sich daran, sesshaft zu werden.


Die Pueblo-Indianer waren es auch, die den Athapasken den wohl bekannteren Namen gaben. Sie nannten sie "apachu" was "Feinde" bedeutet. Die Spanier machten schließlich daraus das Wort "Apaches". In einer Zeitspanne von ca. 100 Jahren entwickelten sich aus ein paar Dutzend Pferde, die den Spaniern entlaufen waren, Millionen von Mustangs. Fast alle Indianer-Stämme hatten sich dieser Tiere bemächtigt und waren durch die Züchtung zu Reitervölker geworden. Die Apachen verpassten jedoch den Anschluss. Zwar kamen sie schon sehr früh in den Besitz von Pferden, sie nutzten diese Tiere aber vorwiegend als Schlachtvieh, oder allenfalls im Gefecht. Mit der Büffeljagd zu Pferd oder mit der Züchtung kannten sie sich jedoch nicht aus.


Obwohl die Apachen im Kampf unbesiegbare Krieger waren, gelang es den berittenen Spaniern innerhalb von 100 Jahren, sie aus Mexiko nach Norden in die Wüsten der heutigen Gebiete von Arizona und New Mexiko zu drängen. Hier versuchten sie zwar weiter nach Norden in die fruchtbareren Steppengebiete zu ziehen, wurden aber von den feindlichen Comanchen und Kiowas wieder in die Wüste zurückgedrängt. Jetzt blieb den Apachen nichts anderes übrig, sich an die unerträglichen Wüstenbedingungen anzupassen, was ihnen auch gelang. Sie waren im Laufe der Zeit in der Lage auch da zu überleben, wo Tiere wie z. B. Wölfe und Schlangen eingingen. Sie lernten, sich so lautlos zu bewegen, dass sie sich bis auf eine Armlänge an den Feind heranpirschen konnten. Als Läufer hatten sie eine solche Ausdauer, dass selbst ein guter Marathonläufer nicht hätte mithalten können.


Im Gefecht vermieden sie offene Schlachten, wie man es von den Reitervölkern kannte. Sie zogen es vor, Feinde aus dem Hinterhalt zu überfallen und zu töten, um dann wieder blitzschnell zu verschwinden. 200 Jahre lang kämpften die Apachen in ihrem Gebiet mit Erfolg gegen die Spanier, die alles daran setzten, dieses Volk auszurotten. Das ging soweit, dass die spanische Regierung für jeden männlichen Apachenskalp 100 Dollar und für jeden Weiblichen 50 Dollar aussetzte. Nach dem Ende des amerikanisch-mexikanischen Krieges, den die Amerikaner gewannen, gehörte Arizona und New Mexiko nun zu den USA. Von jetzt an hatten es die Apachen mit einem anderen Eroberer zu tun. Dennoch blieb der größte Apachenstamm der Chiricahuas unter der Führung von Cochise zunächst friedlich. Es dauerte aber nicht lange, bis es zu ersten Kampfhandlungen kam. Als einige Monate später der amerikanische Bürgerkrieg ausbrach und beide Kriegsparteien Prämien auf Apachenskalps aussetzen, entbrannte ein regelrechter Guerillakrieg zwischen den unterschiedlichen Apachenstämmen und den Amerikanern.


Zunächst war es für die US-Armee sehr schwierig, die Apachenstämme unter der Führung von Mangas Coloradas, Cochise, Geronimo, Victorio und Nana in dem riesigen Gebiet von New Mexiko und Arizona aufzuspüren. Als sich später jedoch Apachen-Scouts als Späher in den Dienst der US-Kavallerie stellten, sorgten diese für die Zerschlagung des Widerstandes ihres eigenen Volkes, da sie mit ihren Geländekenntnissen die aufsässigen Häuptlinge ausfindig machen konnten. Der letzte Häuptling der Apachen, Geronimo, kapitulierte am 4. September 1886. Bis dahin jedoch wurde der längste und fruchtloseste Feldzug in der Geschichte der US-Kavallerie geführt. Der Krieg mit den Apachen verschlang mehr Geld und kostete mehr Menschenleben als alle anderen Indianerkriege.



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