Die Siedler Der Oregon Trail

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Seit etwa 1835 hörten die Siedler im Osten Geschichten über ein im Westen liegendes Land, das fruchtbar und frei war, ein Land in dem die Ernte ein Vermögen bringen soll, in dem "Milch und Honig fließen" und in dem "die gebratenen Schweine mit Messer und Gabel im Rücken herumlaufen". Es war das Land der Verheißung. Dieses Land hieß Oregon. Gewiss, die Beschreibungen waren sehr übertrieben, aber so oder ähnlich klang die Werbekampagne, die die Siedler dazu bewegen sollte in den Westen zu ziehen. Denn Anfangs musste es gute Gründe geben, damit die Menschen im Osten ihre Heimat aufgaben, um in ein unbekanntes Land zu reisen. Außerdem gab es zu dieser Zeit noch Skeptiker, die bezweifelten, dass es eine Passage zur pazifischen Seite des Kontinents überhaupt gab. Zwar hatten schon lange vor 1835 Pelzjäger und Händler die verschiedenen Trails nach dem Westen geebnet, aber für Siedlerfamilien mit ihren schweren Planwagen galt die Route durch das unwegsame Land, mit den vielen Gefahren als unüberwindbar. Hinzu kam noch, dass in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts die Engländer Anspruch auf Oregon und die Spanier auf Kalifornien erhoben.


Während der Wirtschaftskrise im Jahre 1837 versprachen sich aber die führenden Politiker durch eine Westwanderung einen wirtschaftlichen Aufschwung. Durch die hohen Einwandererzahlen im Osten entstanden erhebliche wirtschaftliche und soziale Probleme, und man hoffte durch die Abwanderung der dort ansässigen Siedler, diese Probleme zu mindern. Außerdem sollte Oregon (und auch Kalifornien) an die Vereinigten Staaten angegliedert werden. Hierzu musste die Bevölkerungszahl der Amerikaner die der Briten in Oregon (und der Mexikaner in Kalifornien) übertreffen. Aus diesem Grunde wurde die schon oben erwähnte Werbekampagne gestartet, die aber in vielen Dingen übertrieben oder sogar falsch war.


Dennoch verließen viele Farmer ihre Heimat, und machten sich auf in den Westen. Der erste Treck ging im Jahre 1841 zunächst nach Kalifornien. Der zweite Treck setzte sich 1842 nach Oregon in Bewegung. Aber erst im Jahre 1843 gab es die erste große Massenwanderung nach Oregon. Im Mai dieses Jahres verließen 25Oregon Trail4 Männer, 136 Frauen und 610 Kinder mit ihren 120 Planwagen Independence, Missouri. Geführt wurden sie von dem Missionar Marcus Withman. Dieser hatte sich schon im Jahre 1835 zusammen mit seinem Kollegen Henry Spalding und den beiden Frauen auf den Weg gemacht, um den Indianern im gelobten Land das Evangelium zu predigen. 1844 brachen weitere vier Oregon-Trecks auf, die jetzt von erfahrenen Pelzjägern und Mountain-Men geführt wurden. Den Weg, den man dabei benutzte nannte man Oregon-Trail. Bis 1848 hatten sich ca. 19000 Menschen bereit erklärt nach Westen zu ziehen, wobei ca. 11500 nach Oregon und der Rest nach Kalifornien ging. Als in Kalifornien das Goldfieber ausbrach, verstärkte sich der Zustrom der Siedler in dieses Land. 1849 zogen ca. 25000 Menschen dort hin. Nachdem 1843 der erste Treck aus über 120 Planwagen bestand, kam man später zu dem Schluss, Wagenkolonnen aus 10 bis 20, höchsten 30 Gespannen zusammenzustellen, um die Disziplin besser wahren zu könne. Große Trecks waren zu schwerfällig und bei der entsprechend großen Anzahl von Menschen konnten die auftretenden Probleme nicht bewältigt werden. Die Gespanne wurden meistens nicht, wie man annehmen mag, von Pferden gezogen, sondern von Ochsen. Ochsen waren einerseits billiger, andererseits robuster und ausdauernder.

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